Warum ich wieder in den Alltag zurückgehe.
Knapp acht Wochen sind viele von uns nun schon gelähmt. Einige haben einen steifen Nacken vom vielen Kopfschütteln. Mein Körper hat sich für einen erneuten Bandscheibenvorfall entschieden, auch clever. Da ich seit meinen Zwanzigern schon weiß, dass körperliche Reaktionen eng in Verbindung mit psychischen Störungen stehen, war das für mich der Hinweis, jetzt wieder Normalität in meinen Alltag zu bringen, auch wenn sich das paradox anhört. Und möglicherweise sogar egoistisch.
Es wird also wieder alltägliche Inhalte von mir geben, die nichts mit unseren ukrainischen und russischen Freunden zu tun haben. Ich werde morgens und abends Nachrichten konsumieren und nicht mehr den ganzen Tag. Meine Soli-Aktion bleibt weiterhin bestehen. Ich konnte schon 700 Euro an Vostok SOS spenden und es soll noch viel mehr werden.
Im Folgenden noch eine Liste von Informationsquellen meiner Wahl:
Xena berichtet täglich mehrmals live aus dem Westen der Ukraine. Ihr Wissen ist unerschöpflich und ihr Humor göttlich. Ich verfolge sie hauptsächlich auf TikTok oder Twitter.
Kristina sitzt mit ihrer Familie in Kiew fest und erzählt von ihrem Alltag. Morgens schaue ich immer als erstes, wie es ihr geht.
Valeria ist unterdessen nach Italien geflüchtet, aber auch sie hat direkt aus Kiew gesendet und jeden Tag kleine Videosgemacht, bei denen einem die Kinnlade runtergekippt ist.
Das Katapult-Magazin sitzt in Greifswald und berichtet jeden Tag kurz und knapp und ohne Bilder. Ich habe die Printausgabe abonniert, aber auch den Kanal auf Instagram.
Für mehr Infos und Hintergründe lese ich die Zeit.
0 Kommentare