What's my purpose?

What's my purpose?

Mein Leben bis hierhin war holprig und kein Stück geradlinig. Ungefähr zehn Jahre lang war ich nur damit beschäftigt, mich um meine Angststörung und Depressionen zu kümmern, sodass gar kein Raum blieb, um mir die Frage zu stellen: 

Was will ich denn eigentlich bewirken?

Unterdessen weiß ich das - ich will inspirieren, anregen, Freude machen. Ich möchte ein Vorbild in Mut sein.

Hä? Aber dein Job ist es doch, Seife zu verkaufen! Das ist vielleicht dein erster Gedanke, der aufploppt, wenn du diese Zeilen gelesen hast und mich schon ne Weile begleitest. Und du hast Recht, ich stelle Seifen her und verkaufe sie. Damit verdiene ich Geld. Aber eigentlich ist die Seife nur ein Sinnbild für das, was ich aus tiefster Seele machen will. Mein Inneres spricht quasi durch die Seife, es sagt: hab Mut, genau die Dinge zu machen, die dir aus dem Herzen springen. 

Ich möchte dir erzählen, was ich in meinem 43 Jahre währenden Leben schon alles gemacht habe.

Aufgewachsen bin ich in Vorpommern, in einer Stadt, die voller Nazis war. Ich habe als Kind schon dagegen rebelliert und mich in meiner Pubertät, als ich anfing, auf der Straße herumzuhängen, mit den größten Nazis der Stadt angelegt. Meinen Freunden war es neben mir immer bange, aber ich hatte keine Wahl, mein Drang, den Nazis zu sagen, was ich von ihnen halte, war größer. Es ist ein Wunder, dass nie etwas passiert ist. 

Mit 16 verließ ich die Stadt und zog nach Freiburg in den Schwarzwald, um eine Ausbildung zur Gardinenfachverkäuferin zu machen. Ich lernte wunderbare Menschen kennen, die zum Teil heute noch zu meinem engsten Freundeskreis gehören und tauchte ein in eine bis heute große Leidenschaft, dem Punk. 

Mit 19 begann meine Panikstörung, ich durchschritt teilweise die Hölle, machte Therapien, stationär, ambulant, nahm starke Beruhigungsmittel und war irgendwann nicht mehr wirklich fähig, mein Leben alleine zu gestalten, also zog ich mit 20 zurück zu meinen Eltern nach Vorpommern. Dort erholte ich mich und ließ mich fallen und konnte ein Stück Kindheit zurückholen, bevor es mich mit 21 nach Berlin verschlug.

In den letzten 20 Jahren habe ich soviel ausprobiert, um den Sinn in meinem Leben zu finden, dass die Aufzählung dessen ganz gewiss den Rahmen sprengen würde. Am Ende aber, soviel ist sicher, fand ich Mut. 

Mut, nicht immer nur gegen den Strom zu schwimmen.

Mut, das auszudrücken, was ich will.

Mut, schwach zu sein.

Mut, mich auf meine innere Reise zu begeben.

Am meisten dabei geholfen hat mir die Frage: Was würde ich tun, wenn alles möglich wäre?

Ich würde einen Ort schaffen, an den Menschen kommen können, um zu lernen, einen Ort, an dem sie sich willkommen und wohl fühlen. Ich würde gerne Schulen bauen und diese Schulen sind ein Platzhalter für: ich würde gerne Geld nehmen und Menschen helfen, die nicht so viele Möglichkeiten haben. Ich möchte Freude und Leichtigkeit bringen. Ich würde jeden Monat mindestens 20% meines Einkommens spenden. Ich würde eine riesengroße Seifenmanufaktur haben, in der Menschen arbeiten können, die es nicht so leicht haben im Leben. Ich würde herumreisen und mit Menschen reden, die ich an meinem Wohnort niemals treffen würde.

Wenn ich  eines Tages mit einem großen Krachpeng diese Welt verlasse, hätte ich gerne, dass die Menschen mich im Kopf behalten als jemand, der intuitiv seinen eigenen Weg gegangen ist, egal, wieviel Widerstand vorhanden war. Ich möchte, dass ihnen bewusst ist, dass ich immer das Gespräch gesucht habe und von anderen gelernt habe, genauso wie ich mein Wissen weitergegeben habe. 

Die entscheidende Frage auf meinem Weg ist: wer möchte ich sein?

Ich möchte die Person sein, die andere Menschen zum lachen bringt. Ich möchte, dass du ein Gespräch mit mir verlässt und dir denkst: stimmt, es ist alles garnicht so schwer. Ich möchte dir klarmachen, dass du toll bist, genauso wie du bist und du den Mut bereits in dir hast, genau das zu tun, was du willst. 

Meine Punk-Seifen stehen genau dafür. Sie bilden exakt meine Werte ab: Humor, Nachhaltigkeit, Selbstbestimmung und Authentizität. Durch sie spreche ich. Durch was sprichst du?

2 Kommentare

  • Antje am

    Liebe Imke,
    so schön, dass dir meine Texte gefallen und noch schöner, dass du das hier hinschreibst. Vielen, vielen Dank dafür.
    Alles Liebe,
    Antje

  • Imke am

    Liebe Antje, ein toller Blogbeitrag -vielen Dank dafür. Ich lese Deine Instagrambeiträge auch schon seit einiger Zeit und ich habe mich heute/gestern durch vielen von den Blogyourpurpose-Beiträgen gearbeitet: Du hast ein wahnsinniges Talent nah/gut/authentisch zu schreiben – finde ich. Viele Grüße
    Imke

Kommentieren

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor ihrer Veröffentlichung genehmigt werden müssen.