Wie ich mir meine eigene, wunderschöne Realität erschaffen kann

Wie ich mir meine eigene, wunderschöne Realität erschaffen kann

Mit 20 war ich in einer Klinik für Psychotherapie, um mir bei meiner neu aufgekeimten Panikstörung professionell helfen zu lassen. 

Es ging mir richtig Scheiße, aber ich war jung genug, mich auf neue Dinge einzulassen. 

Ziemlich am Anfang der 12-Wöchigen Reise musste ich mir Blut abnehmen lassen, wovor ich sehr, sehr große Angst hatte. Ich weiß noch, als wäre es gestern gewesen, wie es in diesem Raum aussah: es war unordentlich, es war mega dunkel, eine kleine Lampe leuchtete meine Vene an, ich hatte schreckliche Angst, in die ich mich so reinsteigerte, dass ich während des Abzapfens kurz wegtrat. Den ganzen Tag über hielt dieses schreckliche Gefühl von Ohnmacht an und ich erschreckte immer mal wieder meine MitpatientInnen mit meiner gespenstischen Blässe. Ich war in der Lage, durch meine Vorstellungskraft eine Wirklichkeit zu erzeugen, die mich so stark beeinflusste, dass ich nicht mehr alleine agieren konnte. Erst am nächsten Tag ging es mir wieder ein bisschen besser. 

Und jetzt, mit dieser kleinen Geschichte aus meiner Jugend, mach’ dir mal bitte klar, was das bedeutet. Du kannst dich in ein Gefühl versetzen und dafür sorgen, dass dieses Gefühl Realität wird. Und wenn das bei Horrorszenarien funktioniert, kann das doch bei wunderschönen Dingen genauso klappen, oder nicht?

Heute stelle ich mich morgens an Fenster, schließe die Augen und lasse einen imaginären Film davon ablaufen, wie mein Tag im besten Falle aussehen könnte. Ich spreche mit tollen Menschen, ich erhalte megaerfreuliche Nachrichten, ich stelle 8 Kilo Seife her, ich ersinne neue Ideen, ich lese ein interessantes Buch, ich mache Scherze mit meinem Mann, ich schnuckele meinen Sohn, ich bin den ganzen Tag einfach glücklich. 

Natürlich klappt das nicht immer, ist doch klar, denn negative Gedanken erfüllen sich viel, viel einfacher und effizienter als positive. Aber je öfter wir das so machen, desto mehr verinnerlichen wir und etablieren eine neue Gewohnheit. 

Falls du mich suchst, ich bin am Fenster.

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