Wie ich wurde, was ich bin

Wie ich wurde, was ich bin

Als unsere Eltern jung waren, erlernten sie einen Job und führten diesen bis zur Rente aus. So und nicht anders, keine Abweichungen. So zumindest war die Regel.  Bei meiner Mutter lief das bisschen anders. Sie lernte bei der Eisenbahn, studierte, während ich an ihrem Rockzipfel hing, ging dann zur Bäuerlichen Handelsgenossenschaft und als ich schon aus dem Haus war, gründete sie ihr eigenes Unternehmen, in das mein Vater - eigentlich Konditor - dann mit einstieg. Ich habe also gelernt, die Dinge zu nehmen, wie sie kommen und dafür bin ich sehr dankbar (Danke, Mutti!). 

 

Erica war ursprünglich als reiner Einzelhandel gedacht. Ich hatte vor, schöne Naturkosmetik und Seifen zu verkaufen, die meine Mutter herstellte. Schon nach ein paar Monaten allerdings wurde mir bewusst, dass das alleine nicht ausreichend war. Ich kaufte Bücher und durchsuchte das Internet und machte mich schlau über Roh- und Wirkstoffe, baute meinen Workshopraum zur Werkstatt um und begann, selbst zu rühren. Schon bald hielt ich mein erstes Produkt in den Händen - den festen Conditioner und war erstaunt, wie Scheiße der war. Also las ich weiter über Filmbildner und Emulgatoren, schmiss ein paar Inhaltsstoffe raus, nahm andere hinzu und irgendwann dann war ich mit dem Ergebnis zufrieden, ließ ihn sicherheitsbewerten und stellte ihn ins Regal.

 

Was ich eigentlich sagen will - Dinge können sich ändern und sich mitreißen zu lassen von den Veränderungen ist manchmal eine gute Idee. 

Unterdessen heisst Erica e.e.m., ich bin umgezogen, ich stelle viele Produkte selbst her und sehe mein Unternehmen eher als Manufaktur denn als Einzelhandel. Was wohl als nächstes passiert?

 

Wie ist dein beruflicher Werdegang? Straight oder umwegig?

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